stalderlandschaften

Landschaftsarchitektur BSLA SIA

 

Landwirtschaft und Naherholung




Zusammenfassung

Die anhaltende Verstädterung in der Agglomeration führt zu einem zunehmenden Verlust an Freiflächen. Damit steigt die Bedeutung der stadtnahen Landschaft als Naherholungsraum für die städtische Bevölkerung. Diese Gebiete sind oft geprägt durch landwirtschaftliche Nutzungen und widerspiegeln im Idealfall die traditionelle Kulturlandschaft. Die künftigen Veränderungen in der Landwirtschaft werden sich auch in diesen Gebieten auf die Landschaft und damit auf die Erholungseignung auswirken. Es stellt sich für die Zukunft die Frage, ob durch diese Auswirkungen die Naherholungsgebiete weiterhin den Ansprüchen der Erholungssuchenden (Erholungsaktivitäten und Erlebniswert der Landschaft) genügen werden. In einer theoretischen Aufarbeitung der politischen Zielsetzungen der Agrarpolitik 2011, der Bedeutung der Kulturlandschaft für die Naherholungsgebiete sowie den Ansprüchen von Erholungssuchenden an ein Naherholungsgebiet werden die Grundlagen geschaffen, um Aussagen über künftige Entwicklungen zu machen. Anhand des Naherholungsgebietes von St. Gallen Ost - Mörschwil werden die Aussagen überprüft. Als Grundlage dafür wurde mittels einer Gebietsanalyse die Veränderungstendenzen in den landwirtschaftlichen Strukturen und die landschaftlichen Qualitäten im Gebiet erfasst. Aufbauend auf einer Stärken – Schwächen (SWOT) Analyse wurden Zielsetzungen für die weitere Entwicklung des Planungsgebietes abgeleitet. Anhand von zwei Szenarien, welchen eine unterschiedliche Entwicklung der landwirtschaftlichen Direktzahlungen zugrunde liegt, wurden Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Nutzungen und die Naherholung untersucht. Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass es entweder zu einer Intensivierung oder aber einer Ökologisierung der Landwirtschaft kommt. Die landwirtschaftlichen Flächen mit Veränderungspotential innerhalb des Untersuchungsgebietes wurden für beide Szenarien definiert (standortgerechte Bewirtschaftung mit möglichst hohen Erträgen oder hohes ökologisches Aufwertungspotential). Darauf aufbauend wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Beeinträchtigungen der Landschaft vermieden werden können. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Intensivierung der Landwirtschaft für die Qualität dieses Naherholungsgebietes einen bedeutenden negativen Effekt hätte. Mit geeigneten Massnahmen kann die Landwirtschaft jedoch einen entscheidenden Beitrag zur Aufwertung der Naherholungsgebiete leisten. Zusammen mit einer vorausschauenden Planung, welche die landschaftlichen Charakteristiken des Gebietes berücksichtigt und ebenso die Konflikte zwischen unterschiedlichen Erholungsnutzungen vermeidet, können die Voraussetzungen für eine langfristige und nachhaltige Entwicklung des Naherholungsgebietes geschaffen werden. Ein Vorschlag für eine Entwicklungsstrategie des Naherholungsgebietes soll Anregungen geben und Grundlage für eine zukunftsgerichtete Entwicklung bilden. Die hier gewonnenen Erkenntnisse beziehen sich direkt auf das Planungsgebiet. Sie lassen sich jedoch auf andere Naherholungsgebiete in der Agglomeration mit vergleichbaren Voraussetzungen bezüglich der landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsstrukturen und Gebietsgrösse übertragen.




> PDF      Masterarbeit

Masterthesis vorgelegt 2005
IMLA Internatinal Master of Landscape Architecture
University of Applied Siences Nürtigen
Hochschule für Wirtschaft, Landwirtschaft und Landespflege